Der Kupferbau ist besetzt!

Es ist Zeit für…

…mehr Mitbestimmungsrechte!

…zivile und gesellschaftsorientierte Forschung!

…bezahlbaren Wohnraum!

Konkreter Anlass der Kupferbau-Besetzung ist die Beteiligung der Uni am „Cyber Valley“ Neckartal, einem Forschungsverbund zu künstlicher Intelligenz (KI), an dem die Universität, die Stadt, das Max-Planck-Institut, vor allem aber private Firmen beteiligt sind. Dazu zählen das Rüstungsunternehmen ZF Friedrichshafen, der Großkonzern Amazon, die Automobilkonzerne Daimler, Porsche und BMW sowie die SCHUFA Holding AG.

Das „Cyber Valley“ steht für den wachsenden Einfluss von profit- und wachstumsorientierten Unternehmen an der Universität. Eine Forschung und Lehre, die unseren Forderungen entspricht, muss sich an gesamtgesellschaftlichen Bedürfnissen orientieren. Voraussetzung dafür ist eine solide Grundfinanzierung, damit Universitäten nicht auf Drittmittel – die zu Abhängigkeiten führen – angewiesen sind.

Von Konkurrenzstreben und Wirtschafts-Orientierung im Wissenschafts-Betrieb haben wir die Nase voll. Zwischen ECTS und Regelstudienzeit treten relevante Diskussionen, kritische Reflexion und politisches Engagement in den Hintergrund. Permanenter Leistungsdruck dominiert uns in der Uni, findet sich aber genau so in Schulen, Lohnarbeit und anderen Bereichen der Gesellschaft wieder. Hinzu kommt, dass auf einigen Studierenden auch ein erheblicher finanzieller Druck lastet: Die Mieten in Tübingen bewegen sich in absurden Höhen und steigen weiter. Insbesondere weniger wohlhabende Studierende müssen neben dem Studium arbeiten, weit anreisen oder sich verschulden. Das „Cyber Valley“ wird die Wohnungsnot verschärfen, da die geplanten ca. dreitausend hochbezahlten Arbeitsplätze den ohnehin schon knappen Wohnraum weiter verteuern werden. Die Folgen werden nicht nur die Studierenden spüren, sondern alle Bewohner*innen der Stadt.

Egal ob Studierende, Beschäftigte der Universität, Schüler*innen oder Bewohner*innen dieser Stadt: Ihr seid herzlich eingeladen, im Kupferbau vorbeizukommen, von euren Problemen zu berichten und eigene Forderungen und Wünsche einzubringen. Wir freuen uns auf euch und eure Unterstützung.

Denken heißt überschreiten!